Württembergische Einzelmeisterschaft im Voltigieren findet zum dritten Mal in Nordheim statt
von Gabriele Knisel-Eberhard (Kommentare: 0)
Mitte Oktober wurde in Nordheim beim dortigen Reitverein die dritte Württembergische Einzelmeisterschaft ausgetragen. Zwei Tag lang fanden Wettbewerbe für Einzel-, Gruppen und Doppelvoltigierer im Leistungsbereich, aber auch im Breitensport auf der Anlage am Breibach statt. Nach wochenlangem spätsommerlichem Wetter hatte das Wetter pünktlich zur Meisterschaft auf regnerisch und kühl umgeschwenkt.
Die Starterfelder in den breitensportlichen Wettbewerben wie Schritt-Schritt-Wettbewerb und Galopp-Schritt-Wettbewerb waren groß, dies zeigt, dass an der Basis etwas nachkommt und sich im unteren Leistungsbereich das durch Corona entstandene Loch so langsam wieder schließt. Problematisch sind immer noch die Starterfelder in der Klasse M, hier haben viele Mannschaften in der zweijährigen Pause das „Handtuch geworfen“, Aktive und Ausbilder haben aufgehört, und die Pferde wurden in den Ruhestand verabschiedet. Dennoch gingen für die Meisterschaft sechs Mannschaften an den Start. Hier wurden die Leistungsklassen M*, M** und Junior zusammen genommen. Da die Pflicht normalerweise in diesen verschiedenen Klassen unterschiedlich ist, wurde bei der Meisterschaft die Juniorpflicht gezeigt. Die Mannschaft des Pegasus Mühlacker war nur in der ersten Wertungsprüfung startberechtigt, sie gehört dem badischen Regionalverband an. In der zweiten Wertungsprüfung zur Meisterschaft waren die Württemberger unter sich.
Nach der ersten Wertungsprüfung zeigte sich ein anderes Bild, als in der zweiten Wertungsprüfung und damit auch in der Gesamtwertung. Die Mannschaft des RC Waldhöfe Gärtringen, longiert von Christa Mauck-Kuder, bereits Württembergischer Meister in 2019 und 2021, wurde mit komfortablem Vorsprung zu den anderen Mannschaften zum overnight leader. Diese Mannschaft gehört als einzigste Mannschaft der Leistungsklasse M** an. Aber abgerechnet wird bekanntlich zum Schluss. In der ersten Wertungsprüfung musste die Pflicht und die Kür gezeigt werden, in der zweiten Wertungsprüfung nur die Kür. Hier hatte das Juniorteam von Hannelore Leiser aus Bad Friedrichshall die Nase vor. Schon immer sind die Friedrichshaller kürstark. Knapp war es nach der ersten Runde auch zwischen Rang drei, den die Gruppe des Vorjahresmeisters Bietigheim-Bissingen belegte, und dem Juniorteam des Gastgebers Nordheim. Nur 26/100 trennten die beiden Gruppen. Durch Rang zwei in der Kür schob sich das Team aus Nordheim auf Rang drei in der Gesamtwertung. In der Endabrechnung ging die Goldmedaille an das Juniorteam aus Bad Friedrichshall vor RC Waldhöfe Gärtringen und dem Juniorteam Nordheim, vorgestellt von der württembergischen Regionaltrainerin Anja Speitelsbach.
Bereits im vergangenen Jahr wirbelte die zweite Wertungsprüfung das Ergebnis in der Meisterschaft komplett durcheinander.
Im Einzelvoltigieren hatten sich die Starterzahlen gegenüber dem Vorjahr verbessert, in der ersten Wertungsprüfung gingen acht Aktive an den Start, zwei davon aus Nordbaden. Den Namen Jule Genthner , Pegasus Mühlacker, wird man sich für die Zukunft merken müssen. Die Zwölfjährige ist eine überaus talentierte Nachwuchsvoltigiererin und erst gerademal 12 Jahre alt. In der ersten Wertungsprüfung belegte sie auf Anhieb Rang zwei.Im Einzelvoltigieren wurden in beiden Wertungsprüfungen Pflicht und Kür gezeigt. Der spätere Meister, Nils Hoffmann, der in der ersten Wertungsprüfung unter seinen Möglichkeiten blieb, machte dies mit dem Gewinn der zweiten Wertungsprüfung wieder wett. Nils, der in Nordheim erstmals Württembergischer Meister im Einzelvoltigieren wurde, ist auch dreimaliger Deutscher Meister in der Akrobatik und gehört mit seinen 14 Jahren noch zur Kategorie Nachwuchstalent, auch wenn er schon bei Deutschen Meisterschaften am Start war.. Vorgestellt wurde er von seiner Mutter und Trainerin Corinna Hoffmann, die unter ihrem Mädchennamen Hahn selbst im Voltigieren aktiv war. Silber ging an Emma Theile , Bronze an Kaja Stropek , beide VV Bad Friedrichshall. Beide Voltigiererinnen wurden von Hannelore Leiser vorgestellt. Amelie Jung, eine weitere Zwölfjährige voltigiert bei Corinna Hoffmann, auch von ihr wird man noch hören.