Jugendwarttagung des Württembergischen Pferdesportverbandes (WPSV) als Onlinesitzung
von Gabriele Knisel-Eberhard (Kommentare: 0)
Den Auftakt des Wahljahres im Württembergischen Pferdesportverband (WPSV) machte die Jugendwarttagung, die in diesem Jahr als Onlinesitzung stattfand. Fahrtkosten werden gespart und dennoch kommen alle wichtigen Informationen unkompliziert in die Vereine. Petra Rometsch, Jugendwartin im WPSV seit 2006, bedauerte, dass in diesem Jahr die Teilnehmerzahl nicht so groß wie im vergangenen Jahr war.
In ihrem Rückblick ging Petra Rometsch auf das Jahr 2024 ein, bedauernd musste sie feststellen, dass in vielen Vereinen die Anzahl der ehrenamtlichen Helfenden auch im Jugendbereich rückläufig ist. Die Jugend ist die Basis, auf der die Vereine aufbauen und nur, wenn diese funktioniert, können weitere Rückgänge im Sport aufgefangen werden. Mit diesem Problem haben viele Pferdesportverbände zu kämpfen. Der Verband unterstützt die Vereine bei Kooperationen mit Schulen und Kindergärten. Als Pilotprojekt wurde 2024 in Kooperation zwischen WPSV und der Landesreitschule in Marbach ein Ausbilderlehrgang zum Trainer C für Ausbilder aus Württemberg begonnen. Dieser Lehrgang wird durch den Verband finanziell unterstützt.
Die Entlastung des Jugendausschuss und die Funktion des Wahlleiters für die anstehenden Wahlen übernahm der Verbandspräsident, Frank Reutter. Petra Rometsch kandidierte nochmals für eine weitere Amtszeit und wurde einstimmig gewählt, ebenso ihre Stellvertreterin Julia Lämmle. Die beiden Jugendsprecherinnen Anna und Ina Casper kandidierten nicht mehr für eine Wiederwahl. Beide sind im Sport sehr aktiv. Als Nachfolgerinnen wurden Larissa Freude aus Iggingen und Friederike Wyen aus Weilheim gewählt. Beide sind in ihren Heimatvereinen in der Jugendarbeit aktiv. Als Beisitzerinnen wurden in einstimmiger Wahl Lucia Burkhart (Pfullendorf), Anna und Ina Casper (Donzdorf) und Anezka Koutnikova (Steinheim/Albuch) gewählt. Christina Haessler, lange Jahre Beisitzerin im Jugendausschuss, ist nach Bayern umgezogen und kandidierte nicht mehr.
Thomas Ungruhe, Leiter der Abteilung Pferdesportentwicklung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), informierte über das „Leuchtturmprojekt“ der FN. Mit 100 Schulpferde Plus unterstützt die FN die Vereine mit Schulbetrieb. Durch Corona war die Entwicklung der Reitschulen in den letzten Jahren schwierig und etwa 10000 Schulpferde gingen in dieser Zeit verloren. Die FN unterstützt die Vereine mit Zuschüssen für den Schulpferdekauf, Futter, Ausrüstung, Krankenversicherung und kostenloser Eintragung als Turnierpferd. Damit will die FN dem Schulpferd eine Bühne geben, so Thomas Ungruhe. Der Pferdesportverband Baden-Württemberg und der Pferdezuchtverband Baden-Württemberg gehen noch einen Schritt weiter. Am 5. April findet im Haupt- und Landgestüt Marbach ein Schulpferdecasting mit anschließender Schulpferdebörse statt.
Annika Schalück, seit acht Jahren Jugendreferentin bei der FN, und in der Freizeit als Trainerin B im Breitensport im Verein aktiv, diskutierte mit den Anwesenden über „Social Media, Social License, Social what“. Heute nutzt fast jeder Instagram und Facebook, auch Pferdesportler. Durch Social media hat der Medienkonsum zugenommen, Informationen, Fake news und Shitstorms verbreiten sich schneller und häufig werden positive Informationen durch Negativmeldungen überlagert. Viele Dinge, die für Pferdesportler in ihrer „Bubble“ selbstverständlich sind, sind es für Außenstehende nicht. Wichtigstes Ziel ist es, dass die Jugendlichen gute und faire Sportler werden, die ihr Tun hinterfragen.
Die Planungen der Aktivitäten im Jugendbereich stehen für 2025. Der Preis der besten Jugendarbeit, den es seit 19 Jahren gibt, wird in diesem Jahr unter dem Thema „upcycling im Pferdesport- aus Alt mach Neu“ stehen. Bei der Auszeichnung Schlüssel zur Fairness werden Veranstalter im Breitensport angesprochen, was bei einer Veranstaltung für das Pferdewohl getan werden kann. Dafür wird ein Geldpreis in Höhe von 1.000 € ausgeschüttet. Im Herbst findet eine Fortbildungsreihe „Sport, social media“ mit drei bis vier Veranstaltungen in Württemberg statt. Statt dem Landesjugendtag ist für Frühjahr 2026 ein Spartentag unter dem Motto „ich zeig Dir meine Disziplin“ geplant.