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Großartige Resonanz auf das 2. Hobby Horsing Seminar des Württembergischen Pferdesportverbandes

von Gabriele Knisel-Eberhard (Kommentare: 0)

Am 9. Dezember fand im Haupt- und Landgestüt Marbach das 2. Hobby Horsing Seminar des Württembergischen Pferdesportverbandes (WPSV) statt. Die Resonanz war mit knapp 30 Interessierten aus den Vereinen sehr gut und die Nachfrage in den pferdesportlichen Vereinen steigt.

Hobby Horsing, kurz HH genannt, ist eine neue Trendsportart, die aus Finnland nach Deutschland übergeschwappt ist. Aber Steckenpferd reiten war schon in der Antike salonfähig, bereits Sokrates ist vor fast 2.500 Jahren auf einem Holzsteckenpferd geritten. In Finnland wird HH als Sport betrieben und es gibt die größte HH-Meisterschaft der Welt. HH ist eine Mischung aus Sport, Tanz, Reitsport und körperlicher Fitness und damit ein idealer Einstieg für Kinder in den Pferdesport.

Hobby Horsing soll im Pferdesport nicht als weitere Disziplin gesehen werden, sondern so nah wie möglich an die bestehenden Rahmenbedingungen des normalen Breitensports angesehen werden, so Lukas Vogt, Präsidiumsmitglied im Württembergischen Pferdesportverband (WPSV). Mit HH sollen die Kinder und Jugendlichen bereits sehr früh erreicht werden und Zugang zum Pferdesport finden. „Mit vier Jahren ist ein Kind meist noch zu jung zum Reiten, aber der Einstieg mit dem Steckenpferd ist bereits möglich “ erläuterte Lukas Vogt.  Er informierte auch wie HH in die neue Wettbewerbsordnung (WBO), die 2024 in Kraft tritt, aufgenommen wurde. Dort werden Vorschläge für Dressuraufgaben und Parcours gemacht, die für eigene Veranstaltungen übernommen werden können.

Bereits sehr früh können die Kinder mit dem Steckenpferd die Grundlagen des Pferdesports wie Ausrüstung, Gangarten, Hufschlagfiguren und Bahnpunkte spielerisch lernen. Angelika Hirsch, Pionierin in Sachen Hobby Horsing, empfiehlt ein Einstiegsalter von etwa sechs Jahren. Die Pferdewirtschaftsmeisterin und Richterin, stellte in Marbach Hobby Horsing in Theorie und Praxis vor. Für die Einsteiger, aber auch die Vereine, die HH anbieten, hat sie ein Merkblatt entwickelt, in dem die wichtigsten Fakten dieses neuen Trends erklärt werden.  In Marbach ging Angelika Hirsch auf die Bewertung der Dressur Wettbewerbe, die in leicht, mittel und schwer unterteilt sind, ein. Gerichtet wird möglichst nah am Reitsport, allerdings sollte die Bewertung auch für Kinder und ihre Eltern, die häufig nicht aus dem Pferdesport kommen, verständlich sein. Im Springen wird zwischen Stilspringen und Zeitspringen unterschieden, die Höhe der Parcours variiert. Wichtig ist für Angelika Hirsch eine gemeinsame Parcoursbesichtigung mit Erklärungen durch den Richter und im Anschluss genügend Zeit damit sich die Kinder und Jugendlichen den Parcours einprägen können.  

Die Routiniers unter den Hobby Horsern haben mindestens zwei Pferde, eines für die Dressur und eines für den Parcours, wobei das Springpferd freier in den Ganaschen ist. In der Praxis wurde der Aufbau des Vierecks, das 7 X 14 m misst, demonstriert und Dressuraufgaben geritten. Die Aktiven vom Reitverein Münsingen, bereits erfahren in diesen Wettbewerben, zeigten eine schwere Aufgabe. Deutlich wurde, dass die schwere Musteraufgabe zu lang ist. Lukas Vogt gab den Anwesenden den Rat Aufgaben oder Musterparcours vor der Veranstaltung auszuprobieren, ob diese überhaupt praxistauglich sind.

Für die Parcours, hier misst der Platz, je nach Anzahl der Hindernisse zwischen 10 X 20 m, werden in der Praxis verschiedene Materialien verwendet. Um im Springen dem Pferdesport möglichst nahe zu kommen hat der Württembergische Pferdsportverband (WPSV) Hindernisse bauen lassen, die einem herkömmlichen Parcours, nur im Kleinformat, entsprechen. Dieser Parcours kann bei Bedarf über den Verband ausgeliehen werden. Sinnvoll ist es in der Praxis Abteilungen nach Alter der Aktiven auszuschreiben und für die „Kleinen“ eine Mutter in den Parcours zur Unterstützung zu stellen, die bei der Findung des richtigen Weges behilflich ist.  Wichtig ist für die Aktiven, dass alle Teilnehmenden eine Anerkennungsschleife bekommen und so die Motivation und Lust auf mehr erhalten bleibt.

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