Newsleser

Brief des WPSV an den WLSB und den DOSB

von Frank Reutter (Kommentare: 0)

Der Württembergische Pferdesportverband hat am 23.04.2020
nachfolgenden Brief an den WLSB und den DOSB gerichtet:

Deutscher Olympischer Sportbund
Leiter DOSB - Hauptstadtbüro
Herrn Christian Sachs

per e-mail

Betr.: Wiederaufnahme des Sportbetriebs in den Reitvereinen

 

Sehr geehrter Herr Sachs,

als Württembergischer Pferdesportverband (WPSV) sind wir für 500 Vereine in 17 Pferdesportkreisen mit 55.676 Mitgliedern in Württemberg Ansprechpartner und Vertretung in allen Fragen rund um den Pferdesport.

Durch die Covid-19- Pandemie kann seit Mitte März der reguläre Sportbetrieb in den Vereinen nicht mehr stattfinden. Die Pferde werden seither zwar, wie im Tierschutzgesetz vorgeschrieben, bewegt, aber ein regulärer Vereins- und Trainingsbetrieb mit Unterricht für Pferdesportler und Schulpferdereiter ist nicht mehr möglich.

Die Einnahmen aus dem Schulbetrieb und Reitunterricht entfallen momentan komplett, während die Kosten für die Pferde wie Unterbringung, Futter, Pflege, Notbewegung, Tierarzt, Hufschmied weiter zu bezahlen sind. Viele Vereine geraten dadurch in existentielle Probleme und drohen in Kürze in die Insolvenz abzurutschen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der Betrieb in den Vereinen so bald wie möglich, unter Einhaltung der gültigen Hygiene- und Infektionsschutzvorgaben, wieder aufgenommen werden kann. Einen entsprechenden Leitfaden dazu, den unser Dachverband für alle Landesverbände entwickelt hat, haben wir beigefügt. Die Einhaltung der Hygienevorgaben ist im Pferdesport, im Vergleich zu den Mannschaftssportarten, sicherlich deutlich einfacher möglich und durch die Erfahrungen und Maßnahmen der letzten Wochen in den Vereinen kurzfristig umsetzbar.

Unsere Pferdesportvereine mussten auf Grund der Covid-19-Pandemie bisher bereits ca. 230 Sportveranstaltungen absagen bzw. konnten diese nicht durchführen. Dies führt bei den Vereinen zu weiteren großen finanziellen Einbußen.

Diese Einnahmen, die eigentlich für die Instandhaltung und den Fortbetrieb der Reitanlagen dringend benötigt werden, verschärfen den häufig schon bestehenden Sanierungsstau eklatant. Wir müssen, bei einer weiteren Verlängerung der Sportstättenschließungen, aktuell mit einem Vereinssterben und einem damit verbunden Mitgliederrückgang rechnen.

Ein Schaden, der eventuell nie wieder ausgeglichen werden kann und nun zumindest nicht noch weiter erhöht werden darf.

Staatliche Hilfszahlungen an die Vereine mit Schulpferden, die von diesen Einnahmeausfällen eklatant bedroht sind, werden unausweichlich notwendig sein, da diese Beträge von unseren Vereinen und Verbänden alleine nicht aufgebracht werden können.

Wir hoffen, dass wir möglichst bald wieder zu einem Stück Normalität zurückkehren können und die Vereine den Sportbetrieb wieder aufnehmen können.

Dies bedarf jedoch auch Ihrer Unterstützung gegenüber Staat und Politik und der Berücksichtigung unserer besonderen Situation im Sport mit dem Partner Pferd.

Für Fragen im Detail stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichem Gruß

Frank Reutter                                        i.A. Gabriele Knisel-Eberhard
Präsident                                              Geschäftsführerin

 

Zurück