Die Vorfreude stand Susanne Strohmeier aus Kressbronn-Gohren geradezu ins Gesicht geschrieben. „Ich bin total überrascht, wie viel Teilnehmer sich angemeldet haben“, berichtet die Breitensportbeauftragte des Pferdesportkreises Ober-schwaben. Alle Aktivitäten sind zur Zeit auf den „Galaabend des Breitensports“ ausgerichtet, ein Innovationsfixpunkt beim 4. internationalen Reitturnier um den EnBW OberschwabenCup.
Wenn vom 27. Februar bis zum 2. März in der Ravensburger Oberschwaben Halle in den insgesamt 20 Springkonkurrenzen bis zur höchsten Klasse Olympiateilnehmer oder Europameister um Geld- und Ehrenprei-se kämpfen, werden am Freitagabend die Breitensportler aus Oberschwaben dem Turniergeschehen ihren ganz besonderen Stempel aufdrücken.
Der Galaabend verspricht mit abwechslungsreichem Sport und attraktiven Showelementen kurzweilig zu werden. Insgesamt drei wettkampfbetonte Reiterspiele können die Breitensportler an diesem Abend austragen. Einzeln reiten die 15 Teilnehmer am Fun Trail.. Vom Slalom bis zum Querschlag sind von Pferd und Reiter acht Aufgaben zu bewältigen, die einige Geschicklichkeit erfordern. Die Gesamt-zeit entscheidet über den Sieg und die Fehler werden in Strafsekunden hinzuge-rechnet. Auch das Flaggenrennen bürgt für Rasanz und für Teamgeist, wobei je-weils drei Reiter eine Mannschaft bilden. Dabei kommen die Hallenausmaße mit einer beachtlichen Parcoursfläche von 35 x 60 Meter und einer langen Galoppstrecke besonders gut zur Geltung.
Danach haben die Ponyreiter ihren besonderen Auftritt mit dem Springen über feste Naturhindernisse, das zum Schlosser Hallen-Ponycup gehört. Zum guten Schluss wird noch ein kleines Pferdefußball-Turnier ausgetragen, das auf acht Mannschaften mit jeweils drei Pferden beschränkt ist. Gespielt wird mit zwei Halbzeiten zu drei Minuten, wobei die Siegermannschaften jeweils eine Runde weiterkommen.
Im Showteil zwischendurch zeigt die Westerntrainerin mit USA-Erfahrung Sabine Lang aus Augsburg, wie ein Team aus Mensch, Pferd und Hund den Weg zum Traumtrio gefunden hat. In zwei Shows ist mit dem Haflinger Hengst Sputnik ein Ausnahmekönner zu bewundern. Zweimal, bei der Hohen Schule am Langzügel und beim Lichttanz in der abgedunkelten Halle, ist er zu bewundern.
Damit wird in der Oberschwaben Halle an eine lange kulturgeschichtliche Tradition angeknüpft, denn Reiterspiele gibt es auf der ganzen Welt. Vor allem in Zentralasien mit dem ältesten Distanzrennen in Usbekistan, in Argentinien mit den Zentauren der Pampa oder im mexikanischen Guanajuato sind sie noch immer ein beliebtes Spektakel an ihren angestammten Plätzen. Bei uns waren es vor allem Kopien ritterlicher Spiele, die als Turniere bis in die Zeit des Barock betrieben wurden. Inzwischen haben die Reitersleut’ die Bedeutung derartiger Spiele erkannt. Immerhin fühlen sich 80 % Prozent der Reiter eher dem Breiten- als dem Turniersport zugehörig. Weil es inzwischen eine Wettbewerbsordnung für die breitensportlichen Aktivitäten gibt, soll der Galaabend auch hierzu einen Einblick geben.