Erstmalig fand Anfang April ein gemeinsamer Lehrgang des Württembergischen Pferdesportverbandes (WPSV) und des Pferdezuchtvereins Göppingen-Geislingen statt. Auf der Reitanlage des RV Göppingen ging es um den Spagat zwischen Zucht und Sport. „ Was kann der Züchter züchten- was will der Reiter reiten“ so der rote Faden des Seminars.



Christian Schacht aus Mecklenburg, Tierarzt, Pferdewirtschaftsmeister und Richter vieler Zuchtveranstaltungen, kennt sowohl die Zucht, als auch den Sport. Die Pferdezucht hat sich gewandelt, vom Nutzpferd der 50ger Jahre folgte eine Umzüchtung zum Sportpferd. Pferde mit schlechtem Pedigrée gibt es heute kaum noch. Klar zum Ausdruck brachte Christian Schacht auch, dass die Mehrheit der Reiter nicht im oberen Leistungssport aktiv ist, nur 0,04 % der Reiter sind Leistungssportler mit Leistungsklasse drei und höher. Gezüchtet wird jedoch häufig für diese Reiter. Das Gros der Reiter braucht Amateurpferde, die bedienbar sind und dennoch eine gute Einstellung zum Sport haben.

Die Ausbildung des Pferdes verglich Schacht mit einer sechsspurigen Autobahn, bei der alles gemacht werden darf, nur nicht die falsche Ausfahrt genommen werden. Die deutsche Ausbildung der Pferde setzt den Schwerpunkt in der planmäßigen Gymnastizierung und Erziehung der Pferde. Dadurch werden die Pferde lange erhalten. Damit Pferde lange als Reitpferd genutzt werden können müssen die Zucht, die Haltung und die Nutzung ihren Beitrag dazu leisten..

In seinem Vortrag ging er auf die unterschiedlichen Anforderungen an das Exterieur eines Spring- , Dressur-, Vielseitigkeits- und Fahrpferdes ein. Nach der Theorie ging es in die Praxis. An vier verschiedenen Pferden wurde erläutert wo Defizite im Exterieur bestehen und welche Probleme in der reiterlichen Ausbildung daraus resultieren können, die dann durch die konsequente Gymnastizierung verbessert werden können.

Eine Fortsetzung folgt, da sind sich sowohl die Vertreter der Züchter, als auch der Sportler einig.