Neue Wege zum Pferd - Möglichkeiten im Schulsport

Seit über 20 Jahren ist beim Verein der Voltigier- und Pferdesportfreunde Neubulach eine Schulkooperation installiert. Seit dieser Zeit kommen die Schüler der Karl-Georg Haldenwang Schule aus Zavelstein, einer Schule für geistig behinderte Kinder im Landkreis Calw, nach Neubulach und voltigieren dort unter Anleitung von Elfi Reinhard. Finanziert wird diese Kooperation über den Schulträger und den Zuschuss des Württembergischen Landessportbundes (WLSB) im Rahmen der Kooperation Schule und Verein.
In dieser Schule sind Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 20 Jahren, die in der Schule auch auf das Leben im Alltag vorbereitet werden. Blockweise kommen die einzelnen Klassen einmal wöchentlich zum Voltigieren nach Neubulach und lernen so auf einem Pferd zu sitzen und verbessern damit ihre Koordination, Motorik und nicht zuletzt die Konzentration. Auf dem Pferderücken sind für diese Kinder Dinge möglich, die auf dem Boden so nicht möglich sind.

Voltigieren – stärkt die Kinder

Je nach Können sitzen die Kinder und Jugendlichen vorwärts , oder auch einmal rückwärts auf dem Pferd, werfen sich gegenseitig Bälle zu oder zielen mit dem Ball in ein Gefäß. Strahlende Kinderaugen und ein Stück mehr Selbstbewusstsein wenn die Aufgabe geglückt ist sind für Trainerin Elfi und den begleitenden Lehrer Frank Schartner genug um diese Kooperation weiter zu betreuen. Voltigierpferd „Albert“ lässt sich geduldig von seiner Trainerin führen, alleine an der Longe Übungen machen, oder sogar im Galopp zu voltigieren, können nur die wenigsten der Kinder der Kooperation. Wer auf dem Pferd stehen kann ist der ungekrönte König der Gruppe und ein kräftiger Applaus seiner Mitschüler ist ihm sicher.

Stangenhalterung im Werkunterricht gebaut

Zum Schuljahresabschluss stellten die Schüler ein Werkstück der größeren Schüler aus dem Schulunterricht vor, eine Halterung für Stangen in der Reithalle, ähnlich den Cavalettiblöcken, nur aus Holz. Grund dafür war, dass der Prototyp, den Andreas Lockert entwickelt hatte, im Training kaputt ging. Zusätzlich zum Voltigieren auf dem Pferd beschäftigten sich die Kinder während des Unterrichts mit Pferdchen spielen und kleinen Parcours, bei denen sie selbst die Pferde sind. Dabei ging das Unikat kaputt. Trainerin Elfi Reinhard schlug vor eine neue Halterung zu bauen. Peter Porschke, Werklehrer an der Schule , nahm dies als Thema für den Werkunterricht auf. Unter seiner Anleitung wurde gesägt, gehämmert, geschraubt und gebohrt und der Prototyp, der dabei entstand wurde zum Schuljahresabschluss vorgestellt. Nebeneffekt im Werkunterricht war, dass neben handwerklichen Fähigkeiten auch Mathematik und Geometrie vermittelt wurden.

Praxistest bestanden

Voltigierpferd Albert prüfte die die Werkstücke gleich auf ihre Tauglichkeit und trabte an der Longe darüber. Mit 18 neuen Aufsteller für Stangen ist der VOPS Neubulach nun wieder gut gerüstet. Problem ist nur noch der Namen dafür? Sind es Aufsteller, Stelzen oder Blöckchen, eigentlich nichts davon. Wer hat eine zündende Idee für den Namen?
Vorschläge bitte an den Württembergischen Pferdesportverband (WPSV) , Gabriele Knisel-Eberhard, e-mail knisel@wpsv.de. Die besten Vorschläge werden ausgezeichnet.