FN Aktuell
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Longierabzeichen werden optimiert
Warendorf (fn-press). Um die praktischen und theoretischen Inhalte der Deutschen Longierabzeichen (DLA) fachlich abzugleichen, trafen sich auf Einladung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) rund 40 Vertreter der Landes- und Anschlussverbände in Warendorf. So sollen sich die einzelnen Longierabzeichen dadurch deutlicher abgrenzen, dass beim DLA Klasse IV die Grundfertigkeiten im Longieren einschließlich der Ausrüstung des Pferdes im Vordergrund stehen. Das Longieren erfolgt noch vorwiegend nach Anweisung des Lehrgangsleiters. Beim DLA
Klasse III soll der Teilnehmer vor allem zeigen, dass er mit einem Pferd – vermehrt selbstständig – an der Longe arbeiten und dieses an der Longe gymnastizieren kann.
Der Schwerpunkt des DLA II muss deutlich auf der Arbeit mit dem Langzügel und der Doppellonge liegen. Die Experten schlugen auch vor, neue Inhalte aufzunehmen, zum Beispiel die Körpersprache beim Longieren. Auf die Streichliste kam hingegen beispielsweise das Springen an der Longe. Des Weiteren diskutierten die Ausbildungsfachleute bei dem Treffen bundesweite Standards für die Lehrgänge und Prüfungen, um diese stärker zu vereinheitlichen. Auf Basis der Ergebnisse dieses Treffens werden derzeit die entsprechenden Unterlagen für Lehrgangsteilnehmer, -veranstalter und Prüfer überarbeitet. Ferner blickten die Tagungsgäste schon in Richtung Ausbildungs-Prüfungs-Ordnung (APO) 2010: So gab es Empfehlungen für
den DLA-Teil in der Neuauflage des Ausbildungs-Regelwerkes die Zulassungsvoraussetzungen, Ausbildungsorte und Prüfungskommissionen betreffend.
Das Treffen unter der Leitung von Ludger Schulze Niehues, Leiter der Fachschule Reiten Hof Schulze Niehues, und „Doppellongen-Papst“ Wilfried Gehrmann, beide Warendorf, war eine Fortführung der Multiplikatorenseminare, bei denen die für die Ausbildung in den Verbänden Verantwortlichen seit Einführung der APO 2006 ihre Erfahrungen mit der Praxis der DLA-Lehrgänge und -prüfungen austauschen und daraus Verbesserung der Abläufe ableiten.
Caprilli-Test
FN bietet Infos und AufgabenWarendorf (fn-press). Um dem Caprilli-Test zu neuer Blüte zu verhelfen, hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) dazu jetzt schriftlich zahlreiche Tipps für Teilnehmer, Veranstalter und Ausbilder festgehalten. In den Unterlagen, die ab sofort bei der FN erhältlich sind, finden sich acht Aufgaben für drei Schwierigkeitsstufen.
Wer Caprilli hört, denkt oft an Springen. Das ist kein Wunder, hat der Italiener Federico Caprilli, dessen Todestag sich am 6. Dezember zum 100. Male jährt, doch den Springsport mit seinem Sitz revolutioniert. Aber nicht nur den Springsport, sondern den gesamten Reitsport. Sein mit nach vorne geneigtem Oberkörper in die Bewegung des Pferdes eingehender und den Rücken des Pferdes entlastender Sitz ist Grundlage des leichten Sitzes und damit auch Basis für das Reiten im Gelände. Also für das, was laut FN-Marktanalyse aus dem Jahr 2001 über 60 Prozent der Reiter gerne tun: Ausreiten. Wie das Dressur- oder Springreiten auf dem Außenplatz oder in der Halle fordert auch das Ausreiten vom Reiter einen variablen, anpassungsfähigen und ausbalancierten
Sitz. Mal ist der Boden hart, mal weich. Mal erschreckt sich das Pferd. Mal geht es bergauf, mal bergab – mehr oder weniger steil, mal muss man sich aufgrund tiefhängender Äste bücken, mal muss man sich nach links oder rechts beugen. Mal geht es über einen Baumstamm oder durchs Wasser. Wechselnde Boden- und Geländeverhältnisse sowie -situationen erfordern wechselnde Sitzformen, mit denen der Reiter in jeder Lage auf das Pferd einwirken kann und mit denen er sich immer wieder ins Gleichgewicht mit dem Pferd bringt. Diese Fähigkeiten kann man üben und
prüfen lassen: beim Caprilli-Test. Der pferdefreundliche Rittmeister aus Italien stand für diesen Wettbewerb namentlich Pate.
Beim Caprilli-Test wird in einer Kombination von dressurmäßigen Aufgaben, Traben über Stangen und Überwinden kleiner Hindernisse die breit angelegte Grundausbildung von Reiter und Pferd abgefragt. Auf Breitensportfestivals erfreut sich dieser Wettbewerb wachsenden Zuspruchs bei Veranstaltern und Teilnehmer – sie zählen zu den am besten besuchten Wettbewerben. Um diese Entwicklung weiter zu fördern und aufgrund der steigenden Nachfrage nach Informationen und Standards hat die FN nun Unterlagen zum Caprilli-Test erstellt. Birgit Lietmann, Mitarbeiterin der FNAbteilung Breitensport, hat mit einer Arbeitsgruppe bestehend aus renommierten
Ausbildern den Caprilli-Test definiert. In den Unterlagen können Teilnehmer, Ausbilder und Veranstalter nachlesen, wer am Wettbewerb teilnehmen kann, wie Reiter und Pferd ausgerüstet sein sollen, wie Prüfungsplatz und Hindernismaterial beschaffen sein sollen, welche Schwierigkeitsstufen unterschieden werden, wie gewertet wird und wer die Prüfung richten darf. Kern der Unterlagen ist der Aufgabenteil mit insgesamt acht Aufgaben und Aufbauskizzen. „Um eine möglichst große Zielgruppe von Teilnehmern anzusprechen, haben wir die Aufgaben in drei aufeinanderaufbauende Schwierigkeitsstufen unterteilt. So haben Reiter jeden Alters und Ausbildungsstandes - vom Reitanfänger über den erwachsenen Wiedereinsteiger bis hin zum erfahrenen Reiter - die Möglichkeit, sich in diesem Wettbewerb zu messen und langsam an
höhere Aufgaben heranzutasten“, sagt Birgit Lietmann.
In Stufe 1 wird Folgendes gefordert: Der Reiter trabt größtenteils leicht und sitzt erst gegen Ende der Aufgabe aus. Im Galopp reitet er im leichten Sitz sowie einsitzend. Im Trab wird über Stangen geritten und aus dem Trab über kleine Kreuze. Drei Aufgabenund Aufbauvarianten stehen für den Veranstalter zur Auswahl, die er natürlich auch in der Ausschreibung angibt. Dann kann auch jeder entscheiden, ob der Wettbewerb für ihn in Frage kommt und er kann sich präzise vorbereiten. In Schwierigkeitsstufe 2 werden die Hufschlagfiguren mit zehn Meter-Volten, Schlangenlinien und Mittelzirkeln etwas anspruchsvoller als in der ersten Stufe. Darüber hinaus wird zum Ende der Aufgabe im Trab das Zügel-aus-der-Hand-Kauen gezeigt. Außer über am Boden
liegende Stangen geht es im Trab über In-Outs und im Trab und Galopp über kleine Hindernisse in Form von Kreuzen und bis zu 60 Zentimeter hohen Steilsprüngen. Die Distanzen sind für Reiter und Pferd einladend. Auch hier gibt es drei Aufgabenvarianten. In den beiden Aufgaben für die Stufe 3 kommt das Reiten von ganzen Paraden, also das Halten, hinzu. Als Gehorsamsprüfung lässt man das Pferd drei bis fünf Tritte rückwärts treten. Hinsichtlich des Springens erwarten den
Teilnehmer neben einzelnen Steilsprüngen einladende Distanzen und Hindernisfolgen bestehend aus zirka 60 bis 70 Zentimeter hohen Steilsprüngen. „Im Caprilli-Test geht es um Ausbildung mit Spaß und Motivation. Der Wettbewerb ist offen für alle Reiter und Pferde unterschiedlicher Rassen. Nicht alle Reiter sind am klassischen Turniersport interessiert, möchten aber durchaus unter Beweis stellen, dass ihre Pferde an den Hilfen stehen und sie typische Aufgaben beherrschen, die auch beim Ausreiten abgefragt werden. Zum Beispiel das Reiten unterschiedlicher Tempi und das Überwinden kleiner Hindernisse,“ erklärt Birgit Lietmann die
Ausgangsüberlegungen der Arbeitsgruppe. Um möglichst viele Reiter anzusprechen, sind die Teilnahmebedingungen und Ausrüstungsvorgaben bewusst offen gehalten. „Wir haben sie als Empfehlungen formuliert. Orientiert haben wir uns daran, was zweckmäßig ist – so kann man die beschriebenen Anforderungen am besten mit einem Vielseitigkeitssattel erfüllen – und was unter Berücksichtigung von Tierschutz und Sicherheit sinnvoll ist. Beispielsweise sollten Teilnehmer, die nicht in einem Reitverein Mitglied sind, eine Unfallversicherung haben. Die man natürlich hoffentlich nicht in Anspruch nehmen muss. Schließlich sollte man zuhause auch mit Hilfe eines
Ausbilders üben, was im Wettbewerb verlangt wird.“ Das ist jetzt ja sehr gut möglich.
Einfach die Unterlagen bei der FN bestellen. Bo
Weitere Informationen: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), Birgit Lietmann, Tel. 02581/6362-537, E-Mail blietmann@fn-dokr.de.
Sichtungsweg Voltigieren 2008
Welt- und Junioren-Europameisterschaften in BrnoWarendorf (fn-press). Auf die Voltigierer kommen im Jahr 2008 zwei internationale Championate zu, die beide zeitgleich vom 31. Juli bis 3. August im tschechischen Brno veranstaltet werden. Während die Seniorteams und Einzelvoltigierer in der osteuropäischen Messestadt bei den Weltmeisterschaften auf Medaillenjagd gehen, stehen für die Junioren die Europameisterschaften im Voltigieren an. Erstmals dürfen bei den Junioren auch Einzelvoltigierer unter 18 Jahren an den Start gehen und um EM-Titel kämpfen. Bei den bisherigen Junioren-EM waren ausschließlich Teams mit Mitgliedern im Alter von 16 Jahren und jünger startberechtigt.
Im Rahmen seiner Herbstsitzung legte der Disziplinbeirat Voltigieren des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) die Sichtungswege für die deutschen Teilnehmer fest. Für die Seniorteams beginnt der WM-Sichtungsweg beim Bundeskaderlehrgang am DOKR-Bundesleistungszentrum in Warendorf vom 1. bis 2. März. Der Lehrgang zu Saisonbeginn ist für die A-Kadermannschaften eine erste Standortbestimmung. Unter den Augen eines internationalen Richtergremiums soll der Preis der Besten vom 3. bis 4. Mai in Krumke die Entscheidung bringen, welches Team die deutschen Farben in Brno vertreten darf. Ist es dem DOKR-Diziplinbeirat Voltigieren beim Preis der Besten nicht möglich, eine Mannschaft für die WM
auszuwählen, weil die Leistungsspitze der Gruppen zu eng beieinander liegt, wird der Entschluss vertagt. Dann bringt das internationale Turnier (CVI) in Krumke vom 20. bis 22. Juni die endgültige Entscheidung.
Die Einzelvoltigierer haben ihren Sichtungsauftakt ebenfalls beim Preis der Besten, gefolgt vom CVI in Krumke. Im Anschluss an den Preis der Besten stellt der Diziplinbeirat die Longlist mit dem erweiterten Kandidatenkreis für das Championat auf. Im Anschluss an die zweite Sichtungsetappe wird der Kreis der WM-Kandidaten auf jeweils vier Kandidaten bei den Damen wie auch bei den Herren beschränkt. Die endgültige Entscheidung über die jeweils drei WM-Startplätze wird bei den Deutschen Meisterschaften vom 11. bis 13. Juli in Alsfeld getroffen.
Nicht nur bei den WM-Anwärtern nimmt der Preis der Besten einen hohen Stellenwert ein, sondern auch bei den Junioren, die im Gruppen- und Einzelvoltigieren um EMStartplätze wetteifern. Ähnlich wie bei den Senioren wird auch bei den Junioren die Entscheidung vertagt, sollte sich nicht ein Juniorteam beim Preis der Besten deutlich für die EM empfohlen haben. Über das EM-Ticket würde dann erst nach dem CVI in Wien-Freudenau vom 23. bis 25. Mai entschieden. Die Startplatzvergabe bei den Junioren-Einzelvoltigierern erfolgt nach dem CVI in Krumke. dp
„Jungs ans Pferd“
Nachwuchslehrgänge für EinzelvoltigiererWarendorf (fn-press). Deutsche Voltigierer mischen seit vielen Jahren auf höchstem Niveau in der Weltspitze mit. 46 WM- und 62 EM-Medaillen gehen auf das Konto von deutschen Einzelvoltigierern. Nicht zuletzt liegt dieser Erfolg in der Nachwuchsförderung begründet. Ein kurzer Blick auf die Zusammensetzung von Voltigiermannschaften zeigt, dass bei den Damen reichlich Nachwuchs auch für eine spätere Einzelkarriere zu finden ist. Dies trifft nicht für den männlichen Nachwuchs zu, der zahlenmäßig den Mädchen deutlich unterlegen ist. Anlass genug für die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) besonders Jungen mit gezielten Fördermaßnahmen an den Leistungssport heranzuführen. Vom 8. bis 9. Dezember und vom 19. bis 20. April genießen 15 bis 20 eingeladene Jungen am DOKR-Bundesleistungszentrum in Warendorf besondere Fördermaßnahmen.
„Jungen benötigen gerade im Voltigiersport männliche Vorbilder an denen sie sich orientieren können“, so Bundestrainerin Ulla Ramge (Warendorf). Aus diesem Grund hat die Lehrgangsleiterin ein Hauptaugenmerk auf die Auswahl der Referenten gerichtet, die natürlich alle Männer sind. Bei der ersten Lehrgangsmaßnahme im Dezember kümmern sich die A-Kadervoltigierer Kai Vorberg (Köln) und Dennis Peiler (Hamm) um den Nachwuchs. „Bei den Jungen handelt es sich im Kern um Voltigierer, die uns im Laufe der Saison in den Gruppen aufgefallen oder von den Landestrainern
empfohlen worden sind“, erklärt Ramge die Auswahl der Teilnehmer. „Im Dezember geht es vor allem darum, den Jungen Grundlagen für das Einzelvoltigiertraining zu vermitteln“, ergänzt sie weiter. Die Jungen erfahren, wie die Pflichtübungen technisch korrekt erarbeitet werden und gewinnen erste Eindrücke in der Kürgestaltung. Auf dem Programm steht das richtige Training der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten ebenso sowie die Planung einer Turniersaison. Auf diesen Grundkurs aufbauen wird ein weiterer Lehrgang im April kommenden Jahres. Der internationale Voltigierrichter Jochen Schilffarth (Möhrendorf) und der ehemalige Spitzenvoltigierer Tim-Randy Sia (Ostercappeln) schulen den Voltigiernachwuchs dann im Wettkampfprogramm. dp
Quelle: FN-Aktuell