Stellungnahme des WPSV zur Entscheidung der Landeskommission
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Stellungnahme des WPSV zur Entscheidung der Landeskommission
Stellungnahme des Württembergischen Pferdesportverbandes (WPSV) zur Entscheidung der Landeskommission, ab der Turniersaison 2013 in Baden-Württemberg in allen Dressurprüfungen der Kl.E und Kl.A bei paarweiser Durchführung hintereinander reiten zu lassen.
Die Vorstandschaft des Württembergischen Pferdesportverbandes nimmt zur Mitgliederversammlung der Landeskommission vom 15.10.2012 und zur Veröffentlichung „Hintereinander statt gegeneinander“ auf der Homepage des Landesverbandes vom 19.10.2012 wie folgt Stellung:
Die Entscheidung der Landeskommission zur Einführung des „Hintereinander-Reitens“ in Dressuren der Kl.E und Kl.A war ein knapper Mehrheitsbeschluss einer schlecht besuchten Mitgliederversammlung, in der die Vertreter des WPSV überstimmt wurden.
Wir akzeptieren einen solchen Mehrheitsbeschluss, wollen aber, auch um dem Informationsauftrag gegenüber unseren Pferdesportkreisen und Vereinen nachzukommen, unsere abweichende Position erläutern.
In der Sache halten wir den Beschluss für einen falschen Beschluss, der die Interessen der Beurteilenden stärker in den Vordergrund stellt, als die Interessen des Sports und unserer meist jugendlichen Reiter. Dies halten wir, insbesondere in Zeiten abnehmender Mitgliederzahlen in den Reitvereinen, für bedenklich.
In der Veröffentlichung auf der Homepage des Landesverbandes werden ausschließlich den Beschluss unterstützende Argumente aufgeführt. Die Vorstandschaft des WPSV sieht diese Argumente durchaus, stuft die Interessen des Sports, der Teilnehmer und die Sicherheit während der Prüfung jedoch höher ein.
Das „Gegeneinander-Reiten“ nun nach Jahren der erfolgreichen Anwendung in Baden-Württemberg zu diskreditieren, wäre unseriös. Es gibt keinen objektiven Zwang für eine Änderung der erfolgreichen Praxis des „Gegeneinander-Reitens“.
Die Nachteile des „Hintereinander-Reitens“ gehen in erster Linie zu Lasten der Pferde und Reiter.
Es wird schwer vermittelbar sein, dass im Extremfall ein Großpferd hinter einem Shetty reiten soll, wenn sich beide Teilnehmer gegeneinander problemlos aus dem Wege gehen könnten.
Die permanente Behinderung, mindestens einer der beiden Teilnehmer, kann kaum im Sinne des Sports sein. Es ist verbandspolitisch in Zeiten abnehmender Starterzahlen eine höchst kontraproduktive Maßnahme, den Nachwuchs in Situationen zu zwingen, die er nicht nachvollziehen kann.
Wir sehen in dieser Änderung zum verpflichtenden „Hintereinander-Reiten“ die Gefahr eines wachsenden Drucks durch Aktive und Ausbilder auf die Veranstalter, nun auch diese Prüfungen der Kl.E und Kl.A einzeln durchzuführen, um die deutlichen Nachteile des „Hintereinander-Reitens“ für die Teilnehmer zu umgehen. Diesem aus sportlicher Sicht zu begrüßenden Wunsch, werden die Veranstalter schon aus zeitlichen Gründen meist nicht nachkommen können.
Es besteht die nicht zu unterschätzende Gefahr, dass die Prüfungen der Kl.E und Kl.A, die für die Jugend- und Nachwuchsförderung so wichtig sind, in den Ausschreibungen weiter eingeschränkt oder weniger angeboten werden. Ein noch stärkerer Rückgang der Teilnehmerzahlen wäre unnötigerweise und „hausgemacht“ die Folge.
Der Württembergische Pferdesportverband sieht sich als Interessenvertreter seiner Vereine und des Pferdesports in Württemberg und wird sich auch zukünftig dafür einsetzten, dass die Interessen einzelner Beteiligter nicht überbewertet werden.
Sollte sich auf Grund der aktuellen Diskussion ein Meinungswechsel bei Mitgliedern der Landeskommission abzeichnen, würden wir eine baldige Rücknahme dieses Beschlusses vor Beginn der Saison 2013 begrüßen und unterstützen.
Kornwestheim, den 24.10.2012
Frank Reutter
Präsident des Württembergischen Pferdesportverbandes e.V.
Die Vorstandschaft des Württembergischen Pferdesportverbandes nimmt zur Mitgliederversammlung der Landeskommission vom 15.10.2012 und zur Veröffentlichung „Hintereinander statt gegeneinander“ auf der Homepage des Landesverbandes vom 19.10.2012 wie folgt Stellung:
Die Entscheidung der Landeskommission zur Einführung des „Hintereinander-Reitens“ in Dressuren der Kl.E und Kl.A war ein knapper Mehrheitsbeschluss einer schlecht besuchten Mitgliederversammlung, in der die Vertreter des WPSV überstimmt wurden.
Wir akzeptieren einen solchen Mehrheitsbeschluss, wollen aber, auch um dem Informationsauftrag gegenüber unseren Pferdesportkreisen und Vereinen nachzukommen, unsere abweichende Position erläutern.
In der Sache halten wir den Beschluss für einen falschen Beschluss, der die Interessen der Beurteilenden stärker in den Vordergrund stellt, als die Interessen des Sports und unserer meist jugendlichen Reiter. Dies halten wir, insbesondere in Zeiten abnehmender Mitgliederzahlen in den Reitvereinen, für bedenklich.
In der Veröffentlichung auf der Homepage des Landesverbandes werden ausschließlich den Beschluss unterstützende Argumente aufgeführt. Die Vorstandschaft des WPSV sieht diese Argumente durchaus, stuft die Interessen des Sports, der Teilnehmer und die Sicherheit während der Prüfung jedoch höher ein.
Das „Gegeneinander-Reiten“ nun nach Jahren der erfolgreichen Anwendung in Baden-Württemberg zu diskreditieren, wäre unseriös. Es gibt keinen objektiven Zwang für eine Änderung der erfolgreichen Praxis des „Gegeneinander-Reitens“.
Die Nachteile des „Hintereinander-Reitens“ gehen in erster Linie zu Lasten der Pferde und Reiter.
Es wird schwer vermittelbar sein, dass im Extremfall ein Großpferd hinter einem Shetty reiten soll, wenn sich beide Teilnehmer gegeneinander problemlos aus dem Wege gehen könnten.
Die permanente Behinderung, mindestens einer der beiden Teilnehmer, kann kaum im Sinne des Sports sein. Es ist verbandspolitisch in Zeiten abnehmender Starterzahlen eine höchst kontraproduktive Maßnahme, den Nachwuchs in Situationen zu zwingen, die er nicht nachvollziehen kann.
Wir sehen in dieser Änderung zum verpflichtenden „Hintereinander-Reiten“ die Gefahr eines wachsenden Drucks durch Aktive und Ausbilder auf die Veranstalter, nun auch diese Prüfungen der Kl.E und Kl.A einzeln durchzuführen, um die deutlichen Nachteile des „Hintereinander-Reitens“ für die Teilnehmer zu umgehen. Diesem aus sportlicher Sicht zu begrüßenden Wunsch, werden die Veranstalter schon aus zeitlichen Gründen meist nicht nachkommen können.
Es besteht die nicht zu unterschätzende Gefahr, dass die Prüfungen der Kl.E und Kl.A, die für die Jugend- und Nachwuchsförderung so wichtig sind, in den Ausschreibungen weiter eingeschränkt oder weniger angeboten werden. Ein noch stärkerer Rückgang der Teilnehmerzahlen wäre unnötigerweise und „hausgemacht“ die Folge.
Der Württembergische Pferdesportverband sieht sich als Interessenvertreter seiner Vereine und des Pferdesports in Württemberg und wird sich auch zukünftig dafür einsetzten, dass die Interessen einzelner Beteiligter nicht überbewertet werden.
Sollte sich auf Grund der aktuellen Diskussion ein Meinungswechsel bei Mitgliedern der Landeskommission abzeichnen, würden wir eine baldige Rücknahme dieses Beschlusses vor Beginn der Saison 2013 begrüßen und unterstützen.
Kornwestheim, den 24.10.2012
Frank Reutter
Präsident des Württembergischen Pferdesportverbandes e.V.
Quelle: WPSV