Es gibt sie doch noch, obwohl sie im Dressursport eher eine aussterbende Spezies sind, die Jungs. Aus diesem Grund hatte der Württembergische Pferdesportverband (WPSV) alle an der Dressur interessierten Jungs zu einem Lehrgang eingeladen. Und sie kamen. Zum Lehrgang am 13. November in Göppingen hatten sich neun Jungs im Alter zwischen neun und 18 Jahren angemeldet. In der Regel ist die Dressur eine Disziplin in der fast ausschließlich Mädchen und Frauen im Turniersport aktiv sind, im Springen, vor allem in den höheren Springprüfungen, dominieren die Männer.



Für Regionaltrainer Holger Schulze war dies nicht nur ein Lehrgang, sondern auch eine Nachwuchssichtung für die Jungs und Bestandsaufnahme wie es mit dem Dressur reitenden Nachwuchs denn so bestellt ist. Hoch motiviert und teilweise sehr gut beritten kamen die Nachwuchsreiter bei herrlichstem Spätherbstwetter nach Göppingen. In Einzelunterricht konnte Holger Schulze individuell auf jeden der Jungs eingehen. Teilweise waren die Aktiven in der abgelaufenen Saison bereits in A-Dressur erfolgreich. Küken bei diesem Lehrgang war ein neunjähriger Junge, der bereits heute weiß, was er werden will,nämlich Dressurreiter.Mit seinen engagierten Eltern und dem entsprechenden Pferd ist er schon heute auf einem guten Weg.

Mit diesem Lehrgang versucht der Verband dem allgemeinen Trend, Reiten ist ein „mädeliger“ Sport und schreckt dadurch die breite Masse der Jungs ab, entgegenwirken. Der Anfang ist nun gemacht, es muss sich zeigen wie die Anregungen und Tipps von Holger Schulze in die Praxis umgesetzt werden können. Problematisch bei einigen der Nachwuchsreiter ist, dass im Heimtraining ein geeigneter Ausbilder fehlt. Von Seite des Württembergischen Pferdesportverbandes aus ist ein weiterer Lehrgang für die Nachwuchsreiter im März, kurz vor der Verbandssichtung in Dusslingen, geplant.