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WEG Kentucky: Bronze für deutsche Fahrer

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WEG Kentucky: Bronze für deutsche Fahrer

Christoph Sandmann verpasst knapp eine Einzel-Medaille

Kentucky/USA (fn-press). Zum Abschluss der Weltreiterspiele in Kentucky/USA hat es noch einmal Edelmetall für Deutschland gegeben. Dank ihrer guten Leistungen im Kegelparcours holten die deutschen Fahrer Christoph Sandmann (Lähden), Georg von Stein (Modautal) und Ludwig Weinmayr (Fischbachau) die Bronzemedaille hinter den Teams aus den Niederlanden und den USA. In der Einzelwertung verpasste Christoph Sandmann dagegen knapp einen Platz auf dem Treppchen und wurde Vierter. „Unser Ziel war eine Medaille, ich selbst wollte unter die ersten Fünf kommen, das haben wir erreicht“, sagte Sandmann. Neuer Weltmeister ist der Australier Boyd Exell, Silber ging an Ijsbrand Chardon aus den Niederlanden

Etwas Glück gehört dazu. Erst in der letzten Teilprüfung gelang dem Trio von Bundestrainer Ewald Meier der Sprung aufs Treppchen. „Nach der Dressur lagen wir noch auf Platz vier. Nach dem Marathon waren wir sogar Fünfte, auch wenn sich der Abstand schon verringert hatte“, sagte Equipechef Friedrich Otto-Erley (Warendorf). „Mit einer Medaille haben wir da aber schon nicht mehr gerechnet.“
Im Hindernisfahren geschah dann das Unvorhersehbare. Bereits nach der Fahrt von Ludwig Weinmayr und Georg von Stein stand fest, dass die Deutschen die Australier überrundet hatten. Deren erster Fahrer Gavin Robson hatte sich einmal verfahren, einen Abwurf und Zeitfehler produziert. Da die Australier nur mit zwei Paaren antraten, wurde dieses Ergebnis gewertet und das Team aus Down Under fiel trotz des Sieges von Boyd Exell hinter die Deutschen zurück. Noch härter traf es das schwedische Duo. Nachdem der erste Fahrer Fredrik Persson im Parcours gut vorgelegt hatte und sich im deutschen Lager schon Enttäuschung breit machte, unterlief dem routinierten Tomas Eriksson ein schwerwiegender Fehler: Der Weltmeister von 1990 und 2002 ließ Hindernis 19 aus und war damit ausgeschieden. „Ich habe gedacht, ich sehe nicht recht. Erst dachte ich noch, er wollte von links auf 19 fahren“, sagte Georg von Stein, der von der Tribüne aus die Fahrt beobachtete, fassungslos.
Durch den Ausfall Erikssons kletterte das deutsche Team auf den Bronzerang. „Es tut mir schon leid für die Schweden. Aber das ist unser Sport. Dazu gehört es auch, sich drei Tage lang voll zu konzentrieren“, sagte Georg von Stein. Mit dem Gewinn der Bronzemedaille hat der 38-jährige Championatsneuling sein persönliches WM-Ziel erreicht. „Ich wollte eine Medaille und nicht in allen drei Teilprüfungen das Streichergebnis sein.“ Beides klappte. Im Gelände erzielte von Stein sogar das beste Ergebnis der drei Deutschen und fuhr am Ende auf Platz elf.
Das Schicksal, drei Mal das Streichergebnis zu liefern, traf Ludwig Weinmayr. „Das ist mir noch nie passiert“, sagte der Bayer. „Ich bin natürlich traurig, dass ich nicht so richtig zum Mannschaftsergebnis beitragen konnte. Wenn alles gut gelaufen wäre, hätte ich hier sicher unter die ersten Sechs fahren können.“ Das Ausscheiden seines Stammpferdes Red-Run in der Verfassungsprüfung hatte diese Hoffnungen allerdings von vorne herein zunichte gemacht. An seiner Stelle ging der sechsjährige Piccolino, der in Kentucky seinen zweiten Marathon überhaupt bestritt. „Er hat seine Sache wirklich gut gemacht, aber es fehlt ihm einfach an Erfahrung“, sagte Ludwig Weinmayr. Der Jungspund war es auch, der beim Marathon auf der Schrittstrecke anzackelte und damit für Strafpunkte sorgte. „Ohne diese hätte ich das beste deutsche Geländeergebnis gehabt“, sagte Weinmayr. Im Kegelfahren hatte er wie Georg von Stein zwei Abwürfe, war aber etwas langsamer. Insgesam beendete er die WM auf Platz 13 in der Einzelwertung.
„Die Dressur war super, das Hindernisfahren war super, nur im Gelände lief es nicht ganz so gut“, fasste Christoph Sandmann die WM aus seiner Sicht zusammen und ergänzte: „Ich bin super stolz auf meine Pferde.“ Als bester Deutscher in der Dressur und einer von nur vier fehlerfreien Runden durch den Kegelparcours verpasste er nur knapp eine zweite Bronzemedaille. „Der vierte Platz ist natürlich besonders undankbar“, sagte Sandmann. Der dreimalige Mannschaftsweltmeister und WM-Dritte von 2006 kündigte an: „In zwei Jahren sind die Weltmeisterschaften in Deutschland. Da werde ich alles dransetzen, um wieder eine Einzelmedaille zu gewinnen.“

Quelle: fn-press

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