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Landesjugendturnier Meißenheim 2010

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Landesjugendturnier Meißenheim 2010

Bereits zum achten Mal wurde in diesem Jahr das Landesjugendturnier in Meißenheim ausgetragen. Am ersten Septemberwochenende fanden bei herrlichstem Spätsommerwetter 39 Prüfungen statt.

Die Bedingungen vor Ort ließen keine Wünsche offen. Spring- und Dressurplätze boten ebenso optimale Bedingungen, wie die gut konzipierte Geländestrecke, die liebevoll ausgestaltet war. Leider sind die Voltigierer aus Termingründen beim Landesjugendturnier bereits seit mehreren Jahren nicht mehr dabei, Ferientermine sind für Gruppenvoltigieren nicht machbar.

Fahrwettbewerbe wurden zwar ausgeschrieben, mussten aber mangels Beteiligung ausfallen. Bereits zum zweiten Mal dabei waren in diesem Jahr die Westernreiter U 18 und das mit guter Beteiligung. Gegenüber dem Vorjahr gingen doppelt soviele Aktive an den Start. Bei den Zuschauern erwiesen sich die Westernprüfungen als Magnet. Nach drei Tagen mit spannenden Wettkämpfen wurden 48 Medaillen vergeben.

Um noch mehr Aktive für einen Start in Meißenheim zu begeistern wurden die Anforderungen in den Springprüfungen der mittleren und großen Tour neu ausgeschrieben. Weggefallen war in diesem Jahr auch, dass für einen Start in Meißenheim die Nominierung durch den entsprechenden Regionaltrainer erfolgen musste.

Lockere Reiter, die zwar ihren vierbeinigen Untersatz außerhalb der Prüfungen als Sitzgelegenheit nutzen, ausgeglichene und nervenstarke Pferde aller Rassen, machten die Westerndisziplin zu einer Bereicherung für das Landesjugendturnier. Locker ist auch die Atmosphäre der Anwesenden, es hat den Anschein, dass alles eine große Familie ist, man kennt sich und keiner will dem anderen etwas Böses. Neu in diesem Jahr ist, dass die Reiter U 18 nicht mehr mit dem Westernhut an den Start gehen dürfen, sondern auch eine Reitkappe tragen müssen. Diese Entscheidung des Dachverbandes der Westernreiter sorgte zwar zunächst für eine Palastrevolution, aber inzwischen haben sich alle daran gewöhnt, so Alexandra Roth, die in Meißenheim die Meldestelle der Westernreiter betreute. Verschiedene Westerndizsiplinen wie Pleasure, Trail und Showmanship wurden ausgetragen und für das Gesamtergebnis des Landesjugendsiegers wurden die Punkte aus den einzelnen Prüfungen addiert. Die Trailprüfung hat viel gemeinsam mit dem Aktions- oder Präszisionsparcours im Breitensport und für die korrekte Ausführung gibt es Punkte. Negativ bewertet wird, wenn bei der Mittelhandwendung in einem Stangenviereck ein oder mehrere Beine auf eine der Stangen treten. Aber auch Disqualifikation ist möglich, wer im Außengalopp reitet und dies nicht korrigiert ist „out of pattern“ , was soviel wie disqualifiziert bedeutet. Bei den Westernreiter gab es drei Landesjugendsieger, unterteilt wurde nach Leistungsklassen. Um in eine höhere Leistungsklasse zu kommen, müssen bei Turnieren bestimmte Platzierungspunkte erreicht werden. In der Leistungsklasse zwei und drei siegte Sabrina Schwabe mit Sundance Speedy King. Sie war bereits im vergangenen Jahr ganz oben auf dem Treppchen gestanden. In der LK vier siegte Lina Jungmann mit Smoke is Killing, in der Leistungsklasse fünf Johann Löffler mit Little Miss Sunshine.



Für die Vielseitigkeitsreiter wurde vor dem Turnier ein dreitägiger Vorbereitunslehrgang unter der Leitung von Gabriele Nause-Westerich angeboten. Als Gegenleistung halfen die Lehrgangsteilnehmer bei den Vorbereitungen zum Turnier. Bereits am ersten Turniertag hatten die Aktiven dieser Disziplin die Möglichkeit ihre Pferde mit der Geländestrecke vertraut zu machen, der Veranstalter hatte einen Stilgeländeritt Klasse E und Klasse A als Einlaufprüfung ausgeschrieben. Die Geländeprüfung , die für die Wertung zählte, wurde in diesem Jahr mit Idealzeit ausgeschrieben. Damit sollte zu schnelles Reiten im Gelände unterbunden werden. Die Idealzeit betrug drei Minuten, zehn Sekunden über oder unter dieser Zeit sind noch im Rahmen, alles was davon abweicht wird mit Zeitfehlern bestraft. Starke Regenfälle verwandelten den Wasserkomplex, vorallem für die Ponys in einen swimming-pool. Aus Sicherheitsgründen stellte Klaus Kessler , der Parcourschef für die Geländeprüfung, die „Brücke“, die ansonsten im Wasser zu springen ist, hinter den Wasserkomplex . Ron Keller hatte mit „What a Feeling K“ nicht nur das beste Feeling, sondern auch die besten Noten und sicherte sich damit den Sieg und die Goldmedaille in der Klasse E. In der Klasse A ging die goldene Schleife und damit der Titel als Landescup-Sieger an Sarah Schmierer auf Moonlight Kiss. Sie sicherte sich auch im Springen in der mitteleren Tour die Silbermedaille. Hier waren immerhin ein L-Springen und zwei M-Springen zu reiten.

In den Springprüfungen war das Nennungsergebnis recht mager,vorallem in der mittleren Tour gingen nur neun Aktive an den Start. Vielleicht waren die hier gestellten Anforderungen von einem L-Springen und zwei M-Springen hier doch zu hoch um noch mehr Aktive für einen Start in Meißenheim zu motivieren. Siegerin der großen Tour wurde Annette Bächle (RC Gundelfingen), die die Stilspringprüfung Klasse M mit der Wertnote 8,2 für sich entscheiden konnte. Hendrik Mader (RFV Trochtelfingen) startete mit zwei Pferden und siegte nicht nur in einer Springprüfung Klasse M, sondern sicherte sich die Goldmedaille in der mittleren Tour. In der kleinen Tour stand Selina Kibiger (Markgräfler RV Buggingen) ganz oben auf dem Treppchen, in dieser Tour gingen 28 Aktive an den Start. Bei den Ponys siegte in der Gesamtwertung Sina Urban (RFV Schriesheim).

In der Dressur wurden für die Großpferde drei Touren ausgeschrieben und für die Ponys eine separate Wertung. Als Finalprüfung war in der großen Tour die Aufgabe M 10 , eine Dressurprüfung auf Zwei-Sterne-Niveau, zu reiten. Die Siegerin dieser Prüfung,Carolin Stauß (RC Winterlingen), ist in der Dressur keine Unbekannte. Sie ist nun für ihr letztes Jahr als Reiterin U 21 , mit einem neuen Pferd ausgestattet. Mit Fines sicherte sie sich nicht nur nur den Sieg in der Finalprüfung , sondern auch die Goldemedaille in der großen Tour. In der mittleren Tour siegte Madeleine Krug (RFV Bad Waldsee). Sie belegte bereits bei der Sichtung des Württembergischen Pferdesportverbandes in Marbach Rang zwei. Gold in der kleinen Tour gewann Julia Sättele vom PSV Wenthof. Bei den Ponys siegte in der Dressur Kira Wollensak vom RC Stockhausen.

50 m Schwimmen, 1500 m Crosslauf, eine Spring- und Dressurprüfung Klasse E sind für die Vierkämpfer im E-Bereich zu absolvieren, in der Klasse A werden 3000 m Crosslauf und Springen und Dressur in der Klasse A gefordert. Nur die Schwimmstrecke ist für beide Leistungsklassen identisch. Walter Linsin und sein Team hatten in Meißenheim den Vierkampf bestens im Griff. In diesem Jahr blieben die Starterzahlen unter den Erwartungen. Acht Aktive in der Klasse E, sieben Aktive in der Klasse A zeigen auf, dass die Starterfelder im Vierkampf überschaubar sind. Intensives Training in den pferdesportlichen Disziplinen müssen hier durch gezieltes Lauf-und Schwimmtraining ergänzt werden. In der Klasse E siegte Lisa-Marie Winkenbach (RG Birkenhof Ladenburg) , in der Klasse A Meike Gassner vom RFV Gottmadingen.

Als Abendprogramm hatten sich die Macher von Meißenheim in diesem Jahr ein sportliches Programm einfallen lassen. Volleyball in der Reithalle. Am ersten Abend spielten die Mannschaften der Meißenheimer Vereine gegeneinander, am zweiten Abend die Aktiven. Als deutliche Sieger gingen hier die Westernreiter hevor. So wurde die achte Auflage des Landesjugendturniers zu einer runden Veranstaltung bei der neben dem Sport auch Zeit für das „Miteinander“ blieb.

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