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Voltigier Trophy Süd 2010 ist beendet.

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Voltigier Trophy Süd 2010 ist beendet.

Es gehört schon eine Portion Idealismus und viel Engagement dazu, um im Voltigieren eine Turnierserie auszuschreiben, bei der satte 16.000 Euro zu gewinnen sind – und das auch noch im Süden, wo die Voltifans die starken Teams statt life auf CVIs und Championaten mangels großer Veranstaltungen häufig nur auf YouTube zu sehen bekommen.

Dem Orga-Team um Wolfgang Renz, langjähriger Trainer und Longenführer im schwäbischen Leonberg, ist es trotz skeptischer Stimmen im Vorfeld gelungen, mit der Voltigier Trophy Süd, einem Kür-Wettkampf mit drei Stationen, ein Projekt auf die Beine zu stellen, das den Voltigiersport in seiner attraktivsten Form ins Licht der Öffentlichkeit rückt. Ziel war es, ein breites Publikum zu erreichen und auch Sponsoren für den Voltigiersport zu begeistern.

Auf Anhieb ließen sich namhafte Häuser, wie die BW-Bank, Biologische Heilmittel HEEL, Futterhersteller MASTERHORSE, Gymnastikschuh-Hersteller BLEYER, CHARLOTTE-Schmuckwelt, STAUFFEN-Buchhandlung, DOERR Voltigierbedarf und RENZ Fensterbau, für die Trophy gewinnen und stiegen als Hauptsponsoren in das Projekt ein, für das im Vorfeld kräftig die Werbetrommel gerührt wurde: Tausende Flyer und Poster wurden verteilt, Internetforen bestückt, Werbeanzeigen geschaltet und eine umfangreiche Pressearbeit betrieben. Mit Erfolg: Insgesamt dürften während den drei Trophy-Turnieren rund 6.000 Zuschauer die Wettkämpfe der Spitzengruppen in Offenburg, Leonberg und Henau verfolgt haben. Auch die eigens eingerichtete Website www.voltigier-trophy-sued.de mit aktuellen Trophy-Infos verzeichnet bislang über 70.000 Zugriffe.

Ein hochkarätiges Starterfeld zeigte auf Anhieb Interesse an dieser neuen Turnierserie: An allen drei Stationen Offenburg, Leonberg und Henau sorgten die geladenen Trophy-Teams Voltige Lütisburg (SUI), Ecuries de la Cigogne (FRA), RC Wildegg (AUT) sowie aus Baden-Württemberg Pegasus Mühlacker und Team Masterhorse Leonberg mit ihren Spitzenküren für hervorragenden Voltigiersport.

Am Wochenende des 12./13. Juni fand das letzte von drei Wertungsturnieren zur Voltigier Trophy Süd im Schweizerischen Henau bei Gastgeber Voltige Lütisburg statt. Aus den vorhergehenden Stationen bei den badenclassics in Offenburg und beim Lorenz-Gedächtnisturnier in Leonberg brachte das Team Masterhorse Leonberg 10 Punkte mit in die Gesamtwertung und lag damit in Führung. Allerdings war bis zum letzten Start alles offen, da ein Sieg von Team Bleyer oder den Favoriten Lütisburg das Ranking auf jeden Fall beeinflussen würde.

Nach dem ersten Umlauf am Samstagabend lagen die Gastgeber mit ihrer sehr dynamischen und wie erwartet fast fehlerfrei ausgeführten Kür deutlich in Führung. Es folgten auf Platz 2 die Franzosen mit einem sehr gut galoppierenden Pferd und einem Mini-Obermann, der in luftiger Höhe spektakulär herumgewirbelt wurde. Die Österreicher punkteten mit einer Top-Ausführung. Leonberg fehlte am Samstag zunächst die gewohnte Leichtigkeit in der Ausführung, was einige Punkte kostete. Am Sonntag lief dann aber wieder alles nach Plan. Auch das zweite Baden-Württemberger Team Pegasus Mühlacker präsentierte sich in Höchstform, lediglich ein kleiner Stolperer des Pferdes brachte eine Unsicherheit in einem schweren Block, was die Note etwas drückte. Im zweiten Umlauf am Sonntag konnten fast alle Teams ihre Leistungen nochmals um ein paar Zehntel verbessern und präsentierten äußerst sehenswerten Voltigiersport.

Mit dem letzten Wertungsergebnis der dritten Etappe stehen die Sieger der ersten Voltigier Trophy Süd fest: Die Etappensieger von Offenburg und Henau - Voltige Lütisburg - gehen in die Geschichte der neuen Trophy als erste Siegermannschaft ein.
Silber ging an Masterhorse Leonberg mit 10 Punkten, Bronze an den RC Wildegg aus Österreich. Die Plätze 4 und 5 belegten Ecuries de la Cigogne aus Frankreich und die zweite Mannschaft aus Deutschland, Pegasus Mühlacker.

Die Veranstalter und Organisatoren der ersten Voltigier Trophy Süd können mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein und die Botschaft, die vermittelt werden sollte, ist angekommen, sowohl bei den Sponsoren, die für das Projekt gewonnen werden konnten, als auch bei den Tausenden Zuschauern, die sich von den Kürdarbietungen der Spitzenteams begeistern ließen.

Der Voltigiersport hat es verdient, aus seinem Schattendasein heraus an die Öffentlichkeit zu treten. Was die Athleten bei der Trophy gezeigt haben, sind sportliche Höchstleistungen, die Beachtung und Begeisterung verdienen und es Wert sind, gefördert zu werden, sowohl ideell als auch finanziell. Die spannende Frage, wie es mit der Voltigier Trophy weitergehen wird, ist bislang noch offen. Offen bedeutet in diesem Fall „offen für alles“. Denn die Vorzeichen stehen gut, dass 2011 an den Erfolg angeknüpft und die Idee weiter ausgebaut wird. Die Volti-Szene im Süden darf sich schon freuen...

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