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Deutsche Voltigiermeisterschaft in Klein Partwitz

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Deutsche Voltigiermeisterschaft in Klein Partwitz

Eine Woche vor den Landesmeisterschaften in Schutterwald fanden für die Voltigierer die Deutschen Meisterschaften in der altersoffenen Klasse in Klein Partwitz/Sachsen statt. Seit dem vergangenen Jahr werden die nationalen Titelkämpfe der Juniorvoltigierer getrennt von den Meisterschaften der Seniorvoltigierer ausgetragen. Die Juniorenmeisterschaft wird in diesem Jahr gemeinsam mit den Reitern Mitte August in München-Riem ausgetragen.

Nach Klein Partwitz fuhren für Baden-Württemberg die beiden Mannschaften Pegasus Mühlacker und Bad Friedrichshall. Die Mannschaft aus Bad Friedrichshall war die jüngste Gruppe auf dieser Meisterschaft, denn alle Aktiven sind unter 16 Jahren. Die Friedrichshaller Mannschaft wurde auch noch in der gleichen Besetzung für die Deutschen Jugendmeisterschaften nominiert. Das Regelwerk erlaubt dies, aber es gibt nur wenige Gruppen die mit der gleichen Mannschaft im Juniorbereich und bei den S-Gruppen starten. Im Einzelvoltigieren waren Selina Schröder und Anja Traub (beide RFV Krumbach) , Isabel Dürr (Pegasus Mühlacker) und Silke Schönpflug (RV Voltejo) am Start. Die beiden Landestrainerinnen Christine Steffen-Widmann und Claudia Reule hatten für diese Meisterschaft vier Damen nominiert und dafür keinen männlichen Teilnehmer. Die Beschickung der Meisterschaft , für Baden-Württemberg sind es vier Einzelvoltigierer, bleibt den Verbänden innerhalb ihrer Quote selbst überlassen. Der Veranstalter, der sich mit dieser Deutschen als Ausrichter von weiteren wichtigen nationalen Wettkämpfen empfehlen will, hatte extra für die Voltigierer auf dem Wettkampfzirkel einer fast neuen 20 X 60 Reithalle den Unterboden etwa 50 cm abgetragen und damit die für das Voltigieren notwendige Hallenhöhe von fünf Metern erreicht. Nach den Meisterschaften muss nun alles zurück gebaut werden.

In diesem Jahr saßen auch bei den nationalen Titelkämpfen bei der Kür, wie international schon länger praktiziert, sechs Richter um den Zirkel verteilt. Vier davon beurteilten die Leistungen der Voltigierer, zwei bewerteten nur die Leistungen der Pferde. Die Pflicht wurde nur von drei Richtern bewertet.
Am Start waren 25 Mannschaften aus 13 Landesverbänden. Mit Spitzenleistungen sicherte sich das Team des RSV Neuss-Grimlinghausen den vierten Meistertitel in Folge. Auffallend war in diesem Jahr , dass in den Spitzenteams zur Verstärkung der Pflichtleistung altgediente Einzelvoltigierer wie Kai Vorberg oder Gero Meyer in den Gruppen starteten. Seit diesem Jahr zeigen bei den S-Gruppen sieben Aktive wieder die Pflicht und es gehörte bei dieser Meisterschaft zum guten Ton als „Pflichtverstärker“ einen starken Einzelvoltigierer ins Team zu holen. Teilweise starten diese Voltigierer im Einzelvoltigieren sogar für einen anderen Landesverband und Verein. Eine Entwicklung, die den bisher immer geforderten und geförderten Gemeinschaftssinn und Mannschaftsgedanken im Gruppenvoltigieren, zumindest im Spitzensport ,aufweicht. Die Mannschaft des Pegasus Mühlacker, nach dem Pflichtdurchgang auf Rang vier, landete in der Endabrechnung auf einem respektablen sechsten Rang. Longenführerin Karin Kiontke war mit den Leistungen ihres Teams und des Schimmelwallachs Captain Kirk mehr als zufrieden, zumal bis kurz vor Meisterschaftsbeginn nicht klar war, ob Sven Henne, tragender Untermann des Teams ,von der Bundeswehr freigestellt wird. Seit dem ersten Juli heißt es für ihn „melde gehorsam“.
Das Team aus Bad Friedrichshall ging nach dem internationalen Turnier in Krumke zum zweiten Mal bei einem großen Wettkampf auf „Alando“ an den Start, ein Pferd , das auch hier zuverlässig seine Mannschaft durch Pflicht und Kür trug. Für Longenführerin Hannelore Leiser war es noch mal ein Test für die in Kürze anstehende Deutsche Jugendmeisterschaft in München. „ Wir haben momentan das Glück, dass wir zwei Pferde haben, mit denen wir auf große Wettkämpfe gehen können, da haben wir in Klein Partwitz auf Alando gesetzt, und das war richtig so. Er braucht noch etwas Wettkampfroutine und bekommt diese nur, wenn er auch eingesetzt wird“ so die Longenführerin. In der Gesamtwertung landete das junge Team auf Rang 20.

Bei den Herren sicherte sich im Einzelvoltigieren der Titelverteidiger Kai Vorberg aus dem Rheinland erneut die Goldmedaille, Silber ging an Gero Mayer (LV Bayern) und Bronze an Daniel Kaiser (LV Sachsen).
Bei den Damen gewann Antje Hill die Goldmedaille vor ihrer Vereinskameradin Simone Wiegele, beide gehören der Talentschmiede des RSV Neuss-Grimlinghausen an. Die Bronzemedaille sicherte sich Anja Barwig aus München. Beste Baden-Württembergische Einzelvoltigiererin war Anja Traub auf Rang sieben. „Anja hatte in der ersten Wertungsprüfung etwas Pech, durch einen Sturz im Pflichtdurchgang fehlten ihr wesentliche Punkte“ so Martina Fröhlich die Longenführerin. Vereinskameradin Selina Schröder belegte in der Gesamtwertung Rang 14. Martina Fröhlich begründet dies so: „ Wum ging an diesem Wochenende nicht optimal , der Hallenboden lag ihm einfach nicht. So fand Selina einfach nicht in den richtigen Rhythmus“. Neu im baden-württembergischen Einzelvoltigierteam waren Isabel Dürr. Die Gruppenvoltigiererin des Pegasus Mühlacker hat in diesem Jahr eine Supersaison als Einzelvoltigiererin hingelegt und wuchs auch auf der Deutschen über sich hinaus. Vorgestellt von Verena Fiess auf Ikarus landete sie auf Rang 15, für einen Neuling auf nationalem Parkett ist das eine gute Leistung. Die beiden Landestrainerinnen waren mit ihrer Leistung sehr zufrieden. Silke Schönpflug zeigte bei den Sichtungen in diesem Jahr stets konstante Leistungen und wurde für die Meisterschaft nominiert. In Klein Partwitz wurde die 28-Jährige auf Ikarus von Verena Fiess vorgestellt. In der Gesamtwertung erreichte sie Platz 26. Insgesamt gingen in der Einzelkonkurrenz 32 Damen und 12 Herren an den Start.

Wenn die Fahrt zur diesjährigen Deutschen für die Baden-Württemberger auch nicht gerade um die Ecke war, so entschädigte die schöne Anlage , die guten Wettkampfbedingungen und ein stets freundlicher Veranstalter das baden-württembergische Team für die lange Reise nach Sachen.

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