DJM Vielseitigkeit:
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DJM Vielseitigkeit:
Benjamin Winter und Janna Horstmann holen sich die Titel
Hohenberg-Krusemark (fn-press). Die deutschen Vielseitigkeitsreiter haben zwei neue Meister. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Hohenberg-Krusemark in Sachsen-Anhalt sicherte sich Perspektivgruppenmitglied Benjamin Winter (20, Dortmund/LandesverbandWestfalen) mit Wild Thing Z den Titel bei den Jungen Reiter, die 18-jährige Janna Horstmann (Ganderkesee/landesverband Weser-Ems) setzte sich bei den Junioren durch.
Noch nach dem Geländeritt hatte es so ausgesehen, als wäre die Juniorenmeisterschaft 2009 bereits auf dem Viereck entschieden worden, denn der Geländeritt brachte nur wenig Veränderungen. Doch dann würfelte die dritte und letzte Teilprüfung, das Springen, die Rangierung noch einmal durcheinander. "Im Parcours hat es zwei Mal geklappert. Ich konnte es kaum fassen, als null Fehler angesagt wurden", sagte Janna Horstmann, der beim Ausritt die Überraschung noch ins Gesicht gestanden schrieb. Ein bisschen musste sie nach ihrem Ritt aber noch zittern. Denn nach ihr gingen noch zwei Paare an den Start, die in der DM-Wertung bis dato vor ihr lagen. Celina Nothofer mit Larissa und bis dahin führende Marie Kraack (Eutin) mit Sinestro. Die 16-jährige Rheinländerin aus Kamp-Lintfort, Zweite nach Dressur und Gelände, fiel jedoch mit einem Abwurf einen Platz hinter Janna Horstmann zurück. Marie Kraack katapultierte sich mit einer Verweigerung und zwölf Zeitstrafpunkten sogar aus den Top Ten. Sie wurde Elfte. Dafür hatte die ehemalige Ponyreiterin Alina Meister (17, Löptin) mit einer von nur zwölf Nullrunden im Springen drei Plätze gut machen können und durfte sich dafür über die Bronzemedaille freuen.
Bereits zum sechsten Mal war Hohenberg-Krusemark bei Stendal in Sachsen-Anhalt Gastgeber der Deutschen Jugendmeisterschaften. Kurzfristig hatten sich die Organisatoren bereit erklärt, nach der Absage von Kreuth einzuspringen und wie im Vorjahr die Deutschen Meisterschaften für die Junioren und Jungen Reiter auszurichten. Insgesamt bewarben sich 47 Junioren - teilweise mit zwei Pferden - um den Titel. "Das Niveau war um einiges besser als im Vorjahr", sagte Bundestrainer Rüdiger Schwarz
(Sassenberg) zufrieden. Das galt nicht nur für die Dressur, sondern auch für den Geländeritt. Im vergangenen Jahr war es an selber Stelle nur 14 Paaren gelungen, die Strecke fehlerfrei und ohne Zeitfehler zu passieren. In diesem Jahr waren es doppelt so viele, wozu auch der Umbau des vierten Hindernisses, einer Wall-Hecken-Kombination, beigetragen hatte. "Janna gehörte zu denjenigen, die im letzten Jahr ausgeschieden sind. Als sie hörte, dass die DJM wieder hier sein würde, wollte sie erst gar nicht losfahren", sagte Ina Tapken (Ganderkesee), Landestrainerin in Horstmanns Verbandsbereich Weser-Ems, und ergänzte schmunzelnd: "Jetzt ist Krusemark natürlich das schönste Dorf der Welt!"
Der Meinung ist sicherlich auch Benjamin Winter. Der Dortmunder holte sich mit Wild Thing Z seinen ersten Titel, um den sich insgesamt 20 Junge Reiter bewarben. Ihren bislang größten Erfolg feierte in Krusemark auch Sonja Buck
(Pfalzgrafenweiler) mit Ohio. "Ich war schon ein paar Mal ganz dicht dran und immer ging in irgendeiner Disziplin etwas schief", erinnerte sich die 19-Jährige. Meistens waren es Fehler im Springen, die quasi in letzter Minute den Griff nach einer Medaille verhinderten. Jetzt in Krusemark blieb das Paar im Parcours fehlerfrei und sicherte sich damit die Silbermedaille.
Éin großer Erfolg auch für die Reitabteilung des TSV Altensteig, die mit Bucks Vereinskollegin Kerstin Annika Elsässer (Freiberg) und Peter Pan zusätzlich die Viertplatzierten in dieser Meisterschaft stellte. Die Bronzemedaille ging wie der Titel nach Westfalen, an Johanna Dörner (19,
Bocholt) mit Eden Rock, die ihre dritte Position nach Dressur und Geländeritt im Springen behaupten konnte. Pech hatte in Krusemark die Titelverteidigerin Julia Krajewski, Mitglied der Warendorfer Perspektivgruppe Vielseitigkeit. Der Preis-der-Besten-Gewinnerin, die mit dem früher von Frank Ostholt gerittenen After the Battle an den Start ging, unterlief im Gelände ein Vorbeiläufer, so dass es auch mit einer Nullrunde im Springen nur zum achten Platz in der DM-Wertung reichte. Als kleinen Trost konnte Julia Krajewski im Sattel ihres Leading Edge allerdings den Sieg in der Ein-Stern-Prüfung (CCI*) sichern, in deren Rahmen die Juniorenmeisterschaft ausgetragen wurde.
Die Deutschen Jugendmeisterschaften dienen dem Bundestrainer und dem Ausschuss Vielseitigkeit des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei
(DOKR) regelmäßig als erste Sichtung für die Europameisterschaften. In diesem Jahr verzichtete man allerdings darauf, konkrete Startempfehlungen für die Teilnahme an der zweiten EM-Sichtung in Sahrendorf auszusprechen.
"Es ist erfreulich, dass wir so viele gute Junioren hier hatten und wir würden uns freuen, viele von ihnen in Sahrendorf noch einmal zu sehen. Die zweite Sichtung findet allerdings im Rahmen der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften statt, also auf Zwei-Sterne- Niveau, und die dort gestellten Anforderungen könnten für einige noch etwas zu früh kommen. Wir haben daher den Landestrainern unsere Wunschkandidaten genannt und werden die Startempfehlung für Sahrendorf mit ihnen abstimmen", sagte Mathias Otto-Erley (Sprockhövel), Vorsitzender der AG Jugend des DOKR-Vielseitigkeitsausschusses. "Bis zu den EM ist ja noch viel Zeit und wir haben noch zwei Sichtungen vor uns. Die EM-Longlist werden wir dann in Sahrendorf aufstellen."
Meisterschaftswertung im Einzelnen:
Junge Reiter
Gold: Benjamin Winter (Dortmund) mit Wild Thing; 45,50
Silber: Sonja Buck (Pfalzgrafenweiler) mit Ohio; 46,60
Bronze: Johanna Dörner (Bocholt) mit Eden Rock; 49,60 4. Platz: Kerstin Annika Elsässer (Freiberg) mit Peter Pan; 50,10 5. Platz: Franziska Roth (Dörpen) mit Dictus J; 56,40 6. Platz: Sabine Deparade (Engersen) mit Khira D; 64,60
Junioren
Gold: Janna Horstmann (Ganderkesee) mit Vivian; 40,20
Silber: Celina Nothofer (Kamp-Lintfort) mit Larissa; 42,80
Bronze: Alina Meister (Löptin) mit Hill Dream AA; 44,80 4. Platz: Ben Leuwer (Königswinter) mit Ponte Veccio CS; 45,90 5. Platz: Jan Klugmann (Löningen) mit Nightfire; 47,70 6. Platz: Franca Lüdeke (Bonn) mit Parlando: 50,0
Weitere Informationen unter www.pferdesport-krusemark.de
Quelle: fn-press