Zum 45. Turnier in Folge auf der Reitanlage in Darmstadt-Kranichstein hatten sich die Veranstalter eine Neuauflage der Süddeutschen Meisterschaften der Voltigierer gesichert. Darmstadt war und ist schon immer ein gutes Pflaster für große Voltigierveranstaltungen,angefangen von Hessischen Meisterschaften über Bundessichtungen, Deutsche Meisterschaften der Voltigierer und mehreren Süddeutschen Meisterschaften. In diesem Jahr organisierte die Familie Wolf, ohne fdie eine Veranstaltung in Darmstadt nicht denkbar ist, die vierte Auflage der Süddeutschen. Mit fünf teilnehmenden Verbänden, 28 Gruppen, fünf Doppelpaaren und 36 Einzelvoltigierern war die Veranstaltung gut besucht und die genannten Aktiven versprachen spannende Wettkämpfe,zumal einige der teilnehmenden Verbände auf das Darmstädter Turnier ihre Sichtung zur Deutschen Meisterschaft gelegt hatten. So auch die Baden-Württemberger, die für die Deutsche Voltigiermeisterschaft in Klein Partwitz/Sachsen vom 10.-12. Juli und die Deutschen Jugendmeisterschaften vom 13.-15. August in München gesichtet haben. Inzwischen tragen die Voltigierer zwei getrennte Deutsche Meisterschaften aus, für die Junioren im Rahmen der Deutschen Jugendmeisterschaft für Dressur,Springen und Pony. Die Seniorenmeisterschaft wird als eigenständige Veranstaltung durchgeführt.



Im Einzelvoltigieren, hier waren im Finale 12 Aktive startberechtigt, konnten sich fünf Aktive aus Baden-Württemberg für die Endausscheidung qualifizieren. Gezeigt wurde im Finaldurchgang das Technikprogramm und die Kür. Anja Traub (RFV Krumbach), eine der Vorzeigevoltigiererinnen des Landes, gewann beide Wertungsprüfungen und wurde mit der Wertnote von 8,467 Süddeutsche Meisterin. Gut aufgeholt hat Selina Schröder, die wie Anja Traub von Martina Fröhlich trainiert und vorgestellt wird. Sie sicherte sich die Silbermedaille. Longenführerin Martina Fröhlich ist von den Leistungssteigerungen ihrer zweiten Spitzenvoltigiererin begeistert. So wurde Selina auch auf die Longlist für die diesjährigen Europameisterschaften in Flyinge gesetzt. Bei den Herren fehlt der Nachwuchs nicht nur in Baden-Württemberg, sondern „Männermanko“ ist ein nationales Problem. So konnten bei den Herren nur die Gold- und Silbermedaille vergeben werden. Moritz Wolf, Gruppenvoltigierer aus Mainz-Laubenheim, sicherte sich den Titel vor Stephan Adler vom PSV Roseck Unterjesingen.



Bei den Junior-Einzelvoltigierern qualifizierten sich die vier Einzelvoltigiererinnen Marina Rittelmann (RVG Biberach), Theresa-Sophie Bresch (PSV Roseck Unterjesingen), Rebecca Puchinger (TPSZ Birkenhof Grunbach) und Ina Kneher (LRFV Köngen) für das Finale. Damit waren in dieser Altersklasse 25 % der Finalteilnehmer aus Baden-Württemberg. Die beiden Landestrainerinnen Christine Steffen-Widmann und Claudia Reule sehen sich damit in ihrer kontinuierlichen Aufbauarbeit bestätigt. Den Titel sicherte sich in dieser Altersklasse Thorsten Hoppe aus Hessen.

Im Doppelvoltigieren gingen keine Baden-Württemberger an den Start. Hier sicherten sich, wie bereits im vergangenen Jahr, Eva Moske und Vivien Morbe aus dem Saarland die Goldmedaille. Bei den M**-Gruppen gab es ebenfalls keine Beteiligung aus dem Lande, zumindest keine „Reinrassige“. Anja Off, die früher den RV Sersheim longierte, wohnt inzwischen im Saarland und hat dort wieder eine Voltigiergruppe aufgebaut. Die Gruppe Birkhausen erreichte die Silbermaille in dieser Leistungsgruppe und plant für das Saarland die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft.

Bei den Juniorgruppen, hier waren zwei Mannschaften aus Bad Friedrichshall, sowie von den Vereinen Köngen und Pegasus Mühlacker am Start. Die Mannschaften Bad Friedrichshall 1 und Pegasus Mühlacker qualifizierten sich für das Finale und ergatterten einen Platz auf dem Treppchen. Bad Friedrichshall gewann hinter Münsterschwarzach die Silbermedaille,das Team aus der Senderstadt die Bronzemedaille. Auch hier ein toller Erfolg für die Akitven aus Baden-Württemberg.

Bei den S-Gruppen, der höchsten Leistungsklasse, gingen die Mannschaften aus Bad Friedrichshall, Leonberg und Mühlacker an den Start. Bad Friedrichshall und Mühlacker sicherten sich einen Platz im Finale der besten fünf Gruppen. Den Leonbergern fehlten in der Pflicht bereits wertvolle Punkte, da sie in der Pflicht zu langsam voltigierten und deshalb zwei Pfichtübungen nicht mehr in die Wertung kamen. Die verhinderte dann auch die Finalteilnahme. Karin Kiontke,Longenführerin der Mühlacker Voltigierer, war sich schon vor dem zweiten Umlauf darüber im Klaren, dass die Entscheidung ganz knapp ausfallen würde. „ Wer im zweiten Durchgang Patzer hat, hat keine Chance mehr auf den Titel“ äußerte sich die erfahrene Longenführerin vor Beginn des Finales. In der Endabrechnung sichere sich Greifenstein (Hessen) den Meistertitel vor Pegasus-Mühlacker und Kriftel. Bad Friedrichshall verpasste die Bronzemedaille nur knapp.

Die diesjährige Süddeutsche Meisterschaft war nicht nur eine gelungene Veranstaltung, sondern auch für die Baden-Württemberger ein überaus erfolgreiches Turnier und Leistungen , die sich auch außerhalb des Landes sehen lassen können.