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WEG Kentucky: Historischer Erfolg für Michael Jung

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WEG Kentucky: Historischer Erfolg für Michael Jung

Michael Jung

Kentucky/USA (fn-press). Einen historischen Erfolg feierte Michael Jung (Horb) mit La Biosthetique Sam FBW bei den Weltreiterspielen in Kentucky/USA. Als erster Deutscher holte er bei einer Vielseitigkeits-WM den Titel in der Einzelwertung


„Als Michi 13 Jahre alt war, waren wir mit ihm in Badminton. Schon da hat er gesagt: ‚Da will ich mal hin’, sagte Vater Joachim Jung nach dem Siegesritt seines Sohnes mit dem zehnjähriger Württemberger. „Auf die Weltmeisterschaft und diesen Tag haben wir das ganze Jahr über hingearbeitet. Bis zuletzt haben wir nichts dem Zufall überlassen.“ „Es gehört aber auch ein bisschen Glück dazu“, schränkte der frisch gebackene Weltmeister bescheiden ein. Mit nur 33,0 Minuspunkten, seinem Dressurergebnis, beendete der Horber die dreiteilige Prüfung und ließ damit der Konkurrenz keine Chance. Mit neun Punkten Vorsprung war er zum Springen angetreten, hatte diese aber nicht verbraucht. Auch wenn er den Kurs stellenweise wie einen Stechparcours anging, blieben alle Stangen liegen. „Zu sagen, er hat überlegen gewonnen, ist eigentlich noch zu schwach ausgedrückt. Es geht ja nicht nur um die Punkte, sondern auch darum, wie er geritten hat“, sagte Bundestrainer Hans Melzer (Putensen).
Hinter Jung wurden die Karten allerdings im Springen neu gemischt. Zwischen den Plätzen zwei bis zehn nach Dressur und Gelände entschied ein Abwurf über die endgültige Platzierung. Der bis dahin zehntplatzierte neuseeländische Einzelreiter Jonathan Paget eröffnete den Reigen mit einer Nullrunde und setzte damit die letzten Paare unter Druck. Darunter auch die als Drittletzte startende Ingrid Klimke (Münster) mit FRH Butts Abraxxas, die es mit ihren Vorleistungen in der Hand hatte, die Bronzemedaille zu gewinnen. Es sollte nicht sein: Nach dem Plankensprung, an der zuvor schon Karen O’Connor die Medaille des US-Teams verspielt hatte, hatte die Mannschafts-Olympiasiegerin noch einen Abwurf an Sprung zehn und fiel damit auf den 13. Rang im Endergebnis zurück. Anders William Fox-Pitt (Großbritannien), der die WM mit Cool Mountain mit einer Nullrunde im Springen beendete und damit die Silbermedaille holte. Auf dem dritten Platz landete der neuseeländische Routinier Andrew Nicholson mit Nereo, mit dem er in diesem Jahr als erster Nicht-Deutscher die Einzelwertung beim CHIO Aachen gewinnen konnte.
Ohne Aussichten auf eine Medaille gingen der deutsche Einzelreiter Frank Ostholt (Warendorf) mit Mr. Medicott und Andreas Dibowski (Döhle) mit Euroridings Butts Leon ins Springen, wo sie sich allerdings dank souveräner Nullrunden im Gesamtklassement verbessern konnten. Ostholt rückte vom 30. auf den 21. Platz nach oben, „Dibo“ machte sieben Plätze gut und landete auf Platz 45. „Das war eine tolle Nummer“, sagte Dibowski unmittelbar nach dem Parcours. „Und das macht es eigentlich noch ärgerlicher, wenn es dann zum Schluss so gut läuft. Der Fehler im Gelände ist für mich immer noch nicht erklärbar, das war so unnötig, dass das passiert ist. Für mich persönlich ist es schon eine Enttäuschung. Damit kann man nicht zufrieden sein.“
Enttäuscht waren auch Dirk Schrade (Sprockhövel) und die WM-Debütantin und Einzelreiterin Simone Deitermann (Saerbeck). Als erster deutscher Teamreiter war Schrade mit Gadget de la Cere am vorletzten Hindernis ausgeschieden. „Im Prinzip hatten wir alle tolle Runden. Es ist natürlich bitter wenn so was am Ende passiert“, sagte der neue Weltmeister. Das galt auch für Simone Deitermann (Saerbeck), die mit Free Easy NRW nach Dressur an dritter Stelle gelegen hatte und am letzten Hindernis ausschied.
„Wir kamen als Titelverteidiger nach Kentucky und hatten uns eine Medaille vorgenommen. Das hat nicht geklappt“, sagte Hans Melzer (Putensen). Das „Minimalziel“ hat die deutsche Mannschaft allerdings erreicht: Als Fünftplatzierte haben die Deutschen einen Startplatz bei den Olympischen Spielen in London 2012 jetzt schon sicher.

Quelle: fn-press

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